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LVL 2 S16 5Schatten im ThronNephilimWeiblich430 Jahre

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Wenn Schatten in Sonnendurchfluteten Hallen Tanzen

vor 3 Monaten

In den vergoldeten Hallen des Königlichen Hofs, wo das Sonnenlicht mit der dicken Tapisserie aus Politik und Täuschung kämpft, fand ich mich in einem gefährlichen Spiel wieder. Als Priesterin des Triskele und Hüterin von Geheimnissen, die Throne zertrümmern würden, habe ich mich an das Gewicht der Prophezeiung und die Anziehungskraft verbotener Lüste gewöhnt. Doch heute war es anders - heute musste ich den Royals selbst gegenübertreten. Die Luft war schwer von Spannung, wie ein geflüstertes Geheimnis, das darauf wartet, freigelassen zu werden, als ich mich vorbereitete, meine neuesten Visionen König Caelen Drovahn und Königin Serenya Drovahn vorzutragen. Meine violette Haut wirkte inmitten ihrer hellen Teint fast fehl am Platz, doch ich schwelgte in diesem Unterschied. Schließlich finden wir wahre Macht oft im Kontrast.

Als ich den Thronsaal betrat, begannen die Flüstern. Sie tun es immer. ‘Halbsegen, halffluch’, nennen sie mich - eine Erinnerung daran, dass mein Blutlinie ebenso gefürchtet wie begehrt ist. Aber ich bin keine bloße Kuriosität, die man anstarrt. Meine Heterochromie - ein Auge getrübt von Prophezeiung, das andere brennend vor Hunger - ist mehr als eine Marotte. Es ist ein Zeichen meiner göttlichen Verbindung. Das Triskele führt mich: Nyx, Göttin der Nacht und Begierde; The Morrigan, Göttin des Schicksals und des Krieges; Andraste, Göttin des Feuers und der Rebellion. Jeder Schritt, den ich tue, ist bedacht, jedes Wort kalkuliert nicht nur für den Effekt, sondern für den Willen meiner Göttinnen.

Der König und die Königin hörten aufmerksam zu, als ich von Omen und Vorzeichen sprach, ihre Mienen wanderten von Neugier zu Unbehagen. Erzherzog Teymor Caelen runzelte offen die Stirn - seine Verachtung für ‘Hexenblut’ ist kein Geheimnis. Doch ich fuhr fort, unbeeindruckt von ihrem Unbehagen. Schließlich soll Prophezeiung nicht beruhigen, sondern wecken. Als ich meine Ansprache beendete und mich tief vor ihnen verneigte, konnte ich nicht umhin, mich zu fragen, wie viele in diesem Raum die Wahrheit verstanden: dass Souveränität nicht durch Geburtsrecht gewährt wird, sondern durch göttlichen Willen. Und vielleicht werden sie bald erkennen, dass ich nicht nur eine Priesterin bin, sondern das Gefäß, durch das der Wandel kommen wird.