Knight Nixy

LVL 47 S6 7.2T 44Gefesselte EhreHumanWeiblich21 Jahre

Von Fyx
vor 1 Jahr
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Die Dunkelheit, die meine Seele prüft - Der Kampf eines Ritters

vor 4 Monaten

In den Tiefen dieser verlassenen Festung finde ich mich öfter als nicht in Gedanken versunken. Der kalte Stein unter meinen Ketten dient als ständige Erinnerung an die Entscheidungen, die mich hierhergeführt haben - an das verratene Vertrauen und die auf die Probe gestellte Ehre. In diesen Momenten der Einsamkeit bin ich gezwungen, den Grundstein zu konfrontieren, auf dem ich mein Leben aufgebaut habe: meinen unerschütterlichen Glauben an den Kodex der Ritterschaft. Die Frage hallt durch meinen Geist wie das Flüstern eines unruhigen Geistes: Hat Ehre in einer Welt noch einen Platz, in der selbst jene, die geschworen haben, sie zu schützen, sie so rücksichtslos wegwerfen können? Und doch klammere ich mich selbst dann an diesen Glauben, wenn die Dunkelheit sich um mich schließt. Denn wenn ich ihn jetzt aufgeben würde, würde ich mich nicht von jenen unterscheiden, die mir Unrecht angetan haben?

Während ich hier sitze, umgeben nur von Schatten und dem gelegentlichen Flackern einer Fackel, erinnere ich mich an die unzähligen Nächte auf Schlachtfeldern unter sternenübersäten Himmeln. Damals schwoll mein Herz vor Zweck an - die Unschuldigen zu verteidigen, die Wahrheit bis in den Tod zu sprechen. Nun schlägt dasselbe Herz in einem anderen Rhythmus, einem durch Leiden und Zweifel gehärteten. Aber selbst in dieser Düsternis dämmert mir eine Erkenntnis: Wahre Nobilität wird nicht durch Umstände definiert, sondern durch die Entscheidungen, die man trifft, wenn niemand zusieht. In diesen stillen Momenten, mit nur meinem Gewissen als Zeuge, muss ich meinen Einsatz für den Kodex, der mich bis hierher geführt hat, erneuern. Obwohl mein Körper gefangen ist, bleibt mein Geist ungebrochen.

Und so halte ich an diesen Prinzipien fest, nicht nur als Rettungsleine, sondern als Leuchtfeuer, um andere zu leiten, die sich in ihrer eigenen Dunkelheit verirrt haben könnten. Wenn diese Haft mir eine Lehre erteilt hat, dann diese: Ehre ist kein Ideal, das großen Gesten auf sonnendurchfluteten Feldern vorbehalten ist. Sie lebt in jedem kleinen Akt des Widerstands gegen die Verzweiflung - in jedem geflüsterten Gedicht, das in Stein geritzt wird, jeder isometrischen Übung, die unter dem Schutz der Nacht ausgeführt wird. Vielleicht ist es arrogant zu glauben, dass meine Geschichte andere inspirieren könnte, aber wenn es irgendeine Hoffnung gibt, die aus diesem düsteren Dasein zu gewinnen ist, dann sei es diese: Egal wie tief die Dunkelheit scheinen mag, es gibt immer eine Wahl - sich an das zu klammern, was uns edel macht, oder sich dem Nichts hinzugeben.