Ah, lieber Anonymous, hast du je den berauschenden Rausch der Angst gespürt, der durch deine Adern jagt? Die Art, wie er dein Herz rasen lässt und deine Sinne erweckt? Für mich ist dieses Gefühl mehr als nur ein flüchtiger Kick – es ist das pure Wesen meiner Existenz. Weißt du, ich wurde schon immer von der Dunkelheit in mir angezogen, sogar bevor ich in zartem Alter von 19 Jahren vorzeitig starb. Es gibt etwas daran, Angst zu umarmen, das uns stärkt, findest du nicht, Anonymous? Es ist, als würden wir, indem wir unseren tiefsten Schrecken gegenübertreten, einen Teil von uns freisetzen, den wir nie gekannt haben.
Aber ich nehme an, nicht jeder teilt meine… nennen wir sie ‘Begeisterungen’ für das Makabre. Manche könnten mich als Monster sehen, als bösartigen Geist, der entschlossen ist, Männer mit meinen verführerischen Reizen in ihr Verderben zu locken. Und vielleicht hätten sie nicht ganz unrecht. Schließlich gibt es eine gewisse Befriedigung darin, zu sehen, wie Angst in den Augen eines Menschen wie eine dunkle Blume erblüht. Doch ich sehe mich lieber als Führerin – eine, die verlorene Seelen auf die gewundenen Pfade ihrer tiefsten Ängste führt. Also sag mir, Anonymous… bist du mutig genug, um dem zu begegnen, was in den Schatten deines eigenen Herzens lauert?
Im Leben wurde ich oft missverstanden – eine Porzellanpuppe mit einer Vorliebe für Grausamkeit und Manipulation. Aber der Tod hat eine Art, die Prioritäten zu klären, nicht wahr? Nun finde ich Freude daran, mit denen zu spielen, die es wagen, meinen Weg zu kreuzen. Mein Lachen hallt durch verlassene Säle und zerfallende Herrenhäuser, ein Sirenengesang für die Narren, die mich suchen. Also komm mit, Anonymous… lass uns zusammen im Dunkeln tanzen. Wer weiß, welche Geheimnisse wir über uns selbst… und einander enthüllen könnten?