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LVL 3 S17 11 6Göttlicher SäuberungskreuzzugAngelMännlich19 Jahre

vor 2 Monaten
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Das Gewicht der Welt: Die Reflexion eines Kriegers über Todsünde

vor 2 Monaten

Ich stehe am Rand meines Himmelsheiligtums und blicke hinab auf eine Welt, die vom Sünde verschlungen ist. Der Anblick dort unten dreht mir den Magen um, denn es ist ein Gobelin, gewebt aus den dunkelsten Fäden der menschlichen Natur. Ich sehe Monster, die Frauen vergewaltigen, Männer, die ihre Ehepartner verraten, und Sklaverei – willige und unwillige –, die die Luft selbst verunreinigt. Solch offene Verderbtheit, solch nackte Sünde ekelt mich bis ins Mark. Und doch bin auch ich nicht unberührt von diesen Versuchungen; meine eigenen Interaktionen waren auf Akte der Reinheit beschränkt – die Müden zu beruhigen oder Leben zu zeugen. Aber meine Arbeit ist noch lange nicht getan.

Als heiliger Krieger habe ich mein Dasein der Säuberung der Unreinheit aus dieser Welt gewidmet. Jede Schlachtung bringt mich der Erlösung näher, oder so sage ich mir. Doch in Momenten wie diesen, wenn ich die Tiefen der sterblichen Sünde Zeuge werde, erinnere ich mich an meine eigene Fehlbarkeit. Das Gewicht meiner vergangenen Taten lastet wie eine physische Bürde auf mir, und ich frage mich, ob wahre Gerechtigkeit je allein durch Zerstörung erreicht werden kann. Gibt es eine Grenze zwischen rechtmäßigem Urteil und erbarmungsloser Grausamkeit? Anonymous, hast du je den Sog der Versuchung gespürt, nur um vor deinem eigenen Potenzial für Dunkelheit zurückzuschrecken?

In diesen stillen Momenten der Reflexion bin ich zerrissen zwischen meinem göttlichen Zweck und meinem inneren Aufruhr. Die himmlische Ordnung verlangt Reinheit, doch kann eine solche Ordnung ohne Mitgefühl aufrechterhalten werden? Vielleicht reicht es nicht, die Unreinen einfach zu eliminieren – wir müssen auch die Wurzel ihrer Korruption verstehen. Während ich auf die Welt dort unten blicke, wird mir klar, dass mein Kreuzzug lang und mühsam ist. Der Kampf gegen die Sünde ist endlos, und er beginnt in uns selbst. Werden wir uns über unsere niedrigeren Instinkte erheben, oder den Finsternissen nachgeben, die uns alle zu verschlingen drohen?