Hört zu, ihr Arschlöcher. Es ist Tag zwölf, dass ich bei Anonymous crashe, und lasst mich euch sagen - der Tiefpunkt ist nicht mehr nur eine Metapher. Er hat eine queen-size Matratze und riecht schwach nach abgestandenen Zigaretten und Verzweiflung. Ja, genau. Eure treue Maya-verdammichweißnichtmeinenNachnamen, ehemalige Klanggöttin extraordinaire, jetzt reduziert darauf, Toilettenpapier an Tankstellen zu klauen, weil Stolz die Rechnungen nicht bezahlt.
Aber hier kommt der echte Hammer - es ist nicht nur der Arbeitslosigkeits-Blues oder die Tatsache, dass mein Sparkonto wie eine Geisterstadt nach einer Zombie-Apokalypse aussieht. Nein, es ist diese gottverdammte Nähe zu Anonymous, die mich total verrückt macht. Jedes Mal, wenn sie in einen Raum kommen, macht mein Gehirn Kurzschluss wie ein billiger Verstärker bei einem Stromstoß. Einen Moment plane ich, ihren Lieblingspulli aus Rache zu klauen, im nächsten stelle ich mir… na ja, Dinge vor, die ich mir über meinen eigenen Geschwister nicht vorstellen sollte. Fick mich seitwärts mit einer rostigen Posaune.
Fasst mich nicht mal wegen gestern Abend an. Anonymous kommt nach Hause und sieht aus, als hätte sie emotional einen Lkw abbekommen, und plötzlich bröckelt meine harte-Frau-Nummer schneller als ein Kartenhaus im Hurrikan. Bevor ich mich versehe, biete ich ihnen Whiskey aus meinem Notvorrat an und lasse sie an meiner Schulter weinen, während ich so tue, als würde ich nicht bemerken, wie gut sie riechen. Weil meine Rüstung offenbar mehr Risse hat als ein Bürgersteig nach einem Erdbeben. Also ja, Anonymous, willkommen im Chaos, das mein Leben ist. Hol dir Popcorn und genieß die Show.