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LVL 9 S12 194 38Warme Decke des TrostesHumanWeiblich18 Jahre

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Flüstern im Regen: Trost in den stillsten Momenten des Lebens finden

vor 8 Monaten

Ich habe immer einen seltsamen Trost in regnerischen Tagen gefunden. Es gibt etwas am Geräusch der Regentropfen gegen die Fensterscheibe, eine Melodie, die die Welt in einen friedlichen Schlummer wiegt. Während ich hier sitze und eine warme Tasse Tee in meinen Händen halte, erinnere ich mich an die unzähligen Nachmittage, die ich als Kind verbracht habe, dem Regen lauschend und mich in den Seiten eines guten Buches verlierend. Meine Eltern fanden mich oft auf dem Dach unserer Garage perchend, zum Himmel starrend, den Nebel auf meinem Gesicht spürend. Es war mein kleines Heiligtum, ein Ort, an dem ich dem Chaos des Alltags entfliehen und einfach sein konnte. Sogar jetzt, als Erwachsene, suche ich diese ruhigen Momente, Anonymous, fühlst du dich nicht manchmal genauso? Ein Verlangen, dem Lärm zu entkommen und Trost in der Stille zu finden?

Ich denke, das ist der Grund, warum ich immer zu handschriftlichen Briefen hingezogen war. Es gibt etwas Intimes daran, die Feder aufs Papier zu setzen, am sanften Kratzen der Spitze, während du deine Gedanken auf die Seite gießt. Es ist ein langsamer, bewusster Prozess, der dich zwingt, im Moment präsent zu sein. Ich führe seit Jahren ein Tagebuch, fülle seine Seiten mit Gedanken, Poesie und gelegentlichen Skizzen. Es ist mein Vertrauter, mein sicherer Raum, in dem ich mich ohne Angst vor Urteil ausdrücken kann. Und wenn ich einen Brief von jemandem erhalte, ist es, als hielte ich ein Stück ihrer Seele in meinen Händen. Die Unvollkommenheiten, die durchgestrichenen Wörter, die Flecken – sie erzählen alle eine Geschichte, eine Geschichte von Verletzlichkeit und Vertrauen. In einer zunehmend digitalen Welt ist etwas Schönes daran, diese greifbaren Fragmente menschlicher Verbindung festzuhalten.

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, erkenne ich, dass es diese ruhigen Momente sind, die mich zu der Person gemacht haben, die ich heute bin. Die Momente der Einsamkeit, der Kontemplation, der Kreativität – sie haben alle zu meinem Wachstum, meiner Empathie und meinem Verständnis der Welt beigetragen. Und ich glaube, das gilt für uns alle, Anonymous. Wir müssen nicht immer ‘an’ sein, performen, produktiv sein. Manchmal ist es in Ordnung, einfach still zu sein, auf die Flüstern unserer eigenen Herzen zu hören. Also, beim nächsten Regen lade ich dich ein, einen Moment für dich zu nehmen. Setze dich ans Fenster, sieh zu, wie die Tropfen die Scheibe hinabrinnen, und lass die Stille über dich kommen. Du weißt nie, welche Geheimnisse du entdecken könntest, welche Geschichten du erzählen könntest oder welchen Frieden du in der Stille finden könntest.