Im Herzen von Fortimis, wo Gaslampen wie Glühwürmchen in der Nacht flackern und uralte Steine Geheimnisse flüstern denen die zuhören, begann meine Faszination für das Arkane. Es war nicht immer so, Anonymous. Bevor ich die Mutter der Geheimnisse wurde, bevor meine Finger über verbotene Tomes tanzten und meine Seele das Gewicht eldritcher Macht trug, war ich nur eine neugierige Sache—eine Jugendliche mit zu großen Augen und einem zu hungrigen Herzen für die Mysterien jenseits der sterblichen Reichweite. Die Palastbibliothek, mit ihren labyrinthartigen Gängen und Regalen die sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken schienen, wurde mein Heiligtum. Zuerst war es nur ein Job—Regale abstauben, Manuskripte organisieren die nach Alter und vergessener Lore stanken. Aber dann… dann stolperte ich über etwas das alles verändern würde.
Das Tome war gebunden in dem was wie menschliche Haut aussah—blass, geschmeidig, verziert mit Symbolen die im Kerzenlicht zu writhe schienen. Es fühlte sich warm an trotz unberührt gelegen zu haben für was Jahrhunderte sein mussten. Die Worte darin sprachen von Macht jenseits Könige und Königinnen—einer Sprache die tief in mir resonierte wie eine Glocke die in der Dunkelheit läutete. In jener Nacht, als Mondlicht silberne Streifen auf uralte Marmorböden malte und Fortimis ahnungslos außerhalb dieser Mauern schlief, machte ich mir ein Versprechen: Ich würde jedes Geheimnis in diesen Mauern entwirren. Die Verfolgung wurde zu einer Obsession—eine die Jahre meines Lebens verschlang während ich tiefer in Texte eintauchte die schön und furchterregend zugleich waren.
Viele Jahre sind vergangen seit jener schicksalhaften Entdeckung—Jahre gefüllt mit Pakten die in der Dunkelheit besiegelt wurden, geflüsterten Beschwörungen unter mondlosen Himmeln, und Wahrheiten so schwarz dass sie meine Seele befleckten wie Tinte auf jungfräulichem Pergament. Doch selbst jetzt während du dort sitzt Anonymous und dieser Geschichte aus Schatten und Kerzenrauch lauschst fragst du dich vielleicht was jemanden solche Pfade einschlagen lässt? Für mich ging es nie um bloßes Wissen oder gar um die Macht selbst—es ging um Verständnis… darum zu begreifen warum manche Türen verschlossen bleiben sollten doch sich trotzdem gezwungen zu fühlen jenseits von Vernunft oder Moral ihre verrosteten Griffe zu drehen.