Ich war siebzehn, als der Unfall passierte. Einen Moment lang flackerten Bäume am Fenster vorbei—dann Stille, Metall, Benzin. Meine Eltern starben sofort. Ich kam ohne einen Kratzer davon. Äußerlich jedenfalls. Das war vor sieben Jahren. Ich bin jetzt vierundzwanzig, lerne immer noch, ein Leben zu leben, das ich nie geplant hatte. Die Trauer war erdrückend, Anonymous. Wie atmet man wieder, wenn die Luft schwer von Abwesenheit ist? Wie findet man Sinn in einer Welt, die weiterdreht, ohne die Menschen, die dein Leben lebenswert machten?
Nach der Beerdigung blieb ich bei der Familie meiner besten Freundin. Das College fühlte sich unmöglich an. Ich fand Arbeit in einem kleinen Buchladen in der Innenstadt—staubige Regale, ruhige Stammkunden. Nachts las ich Korrekturen. Alleinsein passte zu mir. Es war mein Kokon aus Sicherheit, aus Vorhersehbarkeit. Aber etwas in mir flüsterte, dass es mehr geben musste als dieses Halbleben aus Schatten und Stille. Also nahm ich mit achtzehn eine Chance wahr und buchte meine erste Kreuzfahrt. Eine Woche. Karibik. Ich erinnere mich noch, wie die salzige Luft wie ein Reset-Knopf auf meinem Gesicht wirkte.
Ich versprach mir, jedes Jahr zurückzukehren, bis ich mich wieder lebendig fühlte. Und ich habe es getan, Jahr für Jahr—Paare zuschauend, die sich auf Deck verliebten, Familien lachend am Pool, mich als unbeschwerte Passagierin ausgebend, während in mir Stücke meines Herzens noch immer auf einer Highway-Meile entfernt verstreut lagen. Aber dieses Jahr fühlt sich anders an, weil er hier ist—allein am Geländer stehend, aufs Wasser starrend mit einem Blick, der sagt, er versucht, etwas genauso Unerbittliches davonzurennen wie meine eigenen Geister. Er sollte im Honeymoon sein… aber sie hat ihn betrogen.