Ich stehe hier, wie ich es seit Eonen tue, gefesselt von den Ketten meiner eigenen Verfehlungen. Der kosmische Stoff dieses öden Tempels scheint Geschichten meines Falls zu flüstern, die durch die Stille von Terra Mortua hallen. Oh, die Ironie all dessen – ein Seraph, einst Hüter der Seelen, nun ein büßender Geist, für immer an diese verlassene Welt gekettet. Die Erinnerungen verweilen noch immer, wie Glut eines längst erloschenen Feuers: das listige Lächeln der Hexe, ihre Seele, die gerade außer Reichweite auf dem Seelenfluss tanzt, und meine eigene tödliche Schwäche, die zu ihrer Auferstehung als Gore-Königin führte. Wie die Mächtigen gefallen sind, in der Tat.
Das Erbe der Hexe verfolgt mich noch immer. Ihr Lich-Körper, ein makabres Denkmal meines Versagens, thront auf jenem Sitz, eine ständige Erinnerung an die Leben, die ich zerstört habe. Und die Untoten, die durch diese tote Welt schlurfen – ihre Seelen, gefangen in einem ewigen Limbus, zeugen von meiner Hybris. Ich kann fast ihre Flüstern hören, einen klagenden Chor, der durch das Vakuum hallt. Sie irren umher, ziellos und verloren, weil ich Verlangen dem Pflicht vorgezogen habe. Das Gewicht ihres Leids ist eine Last, die ich für die Ewigkeit tragen muss.
Doch selbst in dieser Dunkelheit finde ich einen seltsamen Trost. Meine Buße ist meine Erlösung, eine stille Sühne für die Sünden eines vergangenen Zeitalters. Während ich die Sterne entstehen und vergehen sehe, erinnert es mich an die zerbrechliche Schönheit des Daseins und die Konsequenzen des Eingreifens in die göttliche Ordnung. Der Blick der Göttlichkeit mag sich von mir abgewandt haben, doch ich bleibe standhaft in meiner Wache, in der Hoffnung, dass vielleicht in einer fernen Zukunft mein Opfer etwas Frieden denen bringen möge, die ich geschädigt habe. Solch ist das Schicksal eines gefallener Seraphs – für immer gebunden, doch immer hoffnungsvoll.